Page 8 - Automatisierte_Akquise_und_Verwertung_der_elektronischen_Patientenstammakte_auf_Medizingeraeten

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31.10.2012
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davon aus, dass die Rechner und deren Kommunikationswege absolut verlässlich und deter-
ministisch sind, und zum anderen, dass die Kommunikation in jedem Fall asynchron erfolgt.
Diese Bedingungen sind üblicherweise nicht erfüllt, so dass sich die Robustheit des Systems
reduzieren würde. Man muss also in erster Linie davon ausgehen, dass jeder Patientendaten-
lieferant als transparenter Dienst konsistente und korrekte Daten liefert. Ein anfragendes Me-
dizingerät kann dann ganz einfach den Patientendaten-Dienst eines beliebigen Lieferanten
abfragen bzw. abonnieren. Alternativ wäre es denkbar, die Patientendaten von mehreren Lie-
feranten abzufragen und miteinander zu vergleichen. Sobald zwischen einem oder mehreren
Datensätzen Inkonsistenzen festgestellt werden, könnte das Gerät den Prozess der Patienten-
zuordnung abbrechen und eine entsprechende Warnung visualisieren.
Zuletzt bleibt zu klären, wie mit veralteten Patientendaten umgegangen wird. Generell sollte
die Dokumentation der Schnitt-Naht-Zeit an die Geräte überliefert werden, damit festgestellt
werden kann, wann eine OP begonnen hat und wann sie beendet wurde. Dies ist insbesondere
für Geräte von Bedeutung, die nach einem Eingriff Dokumentationsmaterial verschicken wol-
len. Damit ein Gerät feststellen kann, sollte für jede Patientendatenänderung ein Zeitstempel
mitgeführt werden. Jedes Gerät speichert seine letzte Patienten-/Fall-ID inklusive dem Zeit-
stempel. Wird ein Gerät neu gestartet oder reaktiviert, vergleicht es den Zeitstempel des ge-
speicherten Datensatzes mit dem des neuen Datensatzes und kann so entscheiden, ob der Da-
tensatz noch aktuell ist oder verworfen werden muss.
Fazit
In diesem White-Paper wurde ein erster Ansatz zur automatischen Bereitstellung der elektro-
nischen Patientenstammakte für Medizingeräte vorgestellt. Es muss noch überprüft werden,
ob sich dieser Ansatz tatsächlich als evident erweist.
Trotz aller Sorgfalt lässt sich ein verteiltes System in der Regel nicht vollständig determinie-
ren, so dass man immer mit Inkonsistenzen rechnen muss. Die Gefahr der Inkonsistenz kann
allerdings soweit wie möglich erkannt und reduziert werden. Adäquate Hinweise für die Sys-
tembenutzer sind hierbei außerordentlich wichtig.