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SOA zur Vernetzung medizinischer Geräte
Ein norddeutscher Ansatz
David Gregorczyk · Timm Bußhaus · Raimund Mildner
gregorczyk@itm.uni-luebeck.de · busshaus@itm.uni-luebeck.de · mildner@tzl.de
Abbildung 1: Links ein historischer OP-Saal von 1956 und rechts ein moderner OP-Saal.
Einleitung
Der Vergleich zwischen einem historischen und einem modernen OP-Saal zeigt auf, dass das
Operationsumfeld wesentlich komplexer geworden ist als es noch vor 50 Jahren der Fall war
(siehe Abbildung 1). Der Patient ist nicht mehr nur von Chirurgen und Anästhesisten, sondern
zusätzlich auch von elektronischen Medizingeräten umgeben, die als inzwischen unentbehrli-
cher Bestandteil eines jeden Eingriffs gelten. Das Spektrum reicht von Apparaturen für Anäs-
thesie und Blutgasanalyse über chirurgische Schneidinstrumente, Operationsmikroskope, 3D-
Navigations- und Endoskopiegeräte bis hin zu mobilen Einheiten wie C-Bögen. Nicht zuletzt
sind auch die Raumtechnik sowie der Zugang zu OP-Planungs- und Krankenhausinformati-
onssystemen obligatorisch. Somit steht nicht mehr der Patient allein im Mittelpunkt einer In-
tervention, die Operateure, Anästhesisten und Assistenten sind zunehmend auch mit der Be-
dienung der Geräte und Beobachtung von Monitoren beschäftigt. Mit prä- und postoperativen
Maßnahmen, die aus verwaltungstechnischen Gründen sinnvoll und zum Teil auch durch ge-
setzliche Richtlinien vorgeschrieben sind, sowie den während einer OP mit Medizingeräten
durchgeführten Tätigkeiten ist ein bedeutsamer Mehraufwand bei der Diagnose und Therapie
von Patienten zu verzeichnen.
Neben der Zweckbestimmung sind deshalb auch die Entlastung des Krankenhauspersonals bei
der Bedienung der Gerätelandschaften sowie die Automation von Prozessen im Operations-
umfeld und angrenzenden prä- und postoperativen Maßnahmen bei der Entwicklung innovati-
ver Medizingeräte zu berücksichtigen. Ein klassisches Beispiel ist die Akquise der elektroni-
schen Patientenakte, die von einigen Geräten zu Dokumentations-, Abrechnungs- oder Thera-
piezwecken verwertet werden kann. Ein anderer Anwendungsfall ist die zentrale Gerätesteue-
rung über ein dediziertes OP-Cockpit, um die Arbeit der Springer im OP zu erleichtern und
gegebenenfalls überflüssige Monitore und damit Platz einzusparen. Neben der Entlastung des