Page 1 - doop_patientenkontext

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Voraussetzungen und Konzepte zur Sicherstellung des
Patientenkontexts
Gruppierung medizinischer Geräte für kooperative Dienstleistungen
im OP und in anderen geräteintensiven medizinischen Umfeldern
Timm Bußhaus · David Gregorczyk · Raimund Mildner
busshaus@unitransferklinik.de · gregorczyk@unitransferklinik.de · mildner@tzl.de
Einleitung
Eine sichere Kooperation der vernetzten Geräte im Krankenhaus, speziell im Operationssaal
und auf der Intensivstation, kann nur gewährleistet werden, wenn alle Geräte genau demsel-
ben Arbeitsumfeld zugeordnet und ihre Aktionen autorisiert sind. Die Zuordnung muss sehr
zuverlässig erfolgen, darf aber im Gesamtarbeitsablauf keinen zusätzlichen Aufwand für das
medizinische Personal erfordern. Im Folgenden wird beschrieben, welche Voraussetzungen
notwendig dafür notwendig sind und wie die Zuordnung etabliert und wieder gelöst werden
kann.
Aktuelle Situation
Gegenwärtig (2012) sind die medizintechnischen Geräte in Operationssälen und Intensivstati-
onen nicht oder nur teilweise vernetzt. Die bestehende Vernetzung besteht aus herstellerab-
hängigen proprietären Lösungen. Herstellerübergreifende Vernetzung ist nur in wenigen Spe-
zialfällen anzutreffen. Dies erschwert die Anbindung der Geräte an das OP-Management-
System (OPMS) bzw. das Klinik-Informationssystem (KIS).
Es liegen nahezu niemals Informationen über die Position der Geräte im Raum vor. Seltene
Ausnahmen stellen per 3D-Tracking-Verfahren geortete Instrumente dar. Eine Gruppierung
über die räumliche Anordnung ist deshalb nicht möglich.
Der Patientenkontext wird gegenwärtig durch (sichtbare) Hardware sichergestellt, d.h. die
Zuordnung eines Gerätes zum Patienten erfolgt durch „Verbindung“ des Gerätes mit dem
Patienten, in der Regel mit Kabel und Sensor/Elektrode. So kann zwar das medizinische Per-
sonal die Zuordnung wahrnehmen, das Gerät selbst kennt sie aber nicht. Dadurch ist es nicht
möglich, dass zwei Geräte erkennen können, ob sie dem gleichen Patienten zugeordnet sind,
selbst wenn beide vernetzt sind.
Für Dokumentationszwecke werden die Patientendaten manuell an jedem einzelnen Gerät
eingegeben. Eine sehr hohe Fehlerrate und manueller Aufwand beim Zusammenführen der
Informationen sind die Folgen. Alternativ werden Platzhalter verwendet, beispielsweise die
OP- oder Raum-Nummer, was Zuordnungsfehler in der Dokumentation bewirkt.