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        Die 
      
      
        
          ISO/IEEE 11073
        
      
      
         ist eine Standardfamilie, die den Austausch von Vitalparametern zwi-
      
      
        schen verschiedenen Geräten und Gerätefernsteuerung spezifiziert. In drei Standardserien der 
      
      
        Form ISO/IEEE 11073-1xxxx, ISO/IEEE 11073-2xxxx und ISO/IEEE 11073-3xxxx werden 
      
      
        semantische Modelle und konkrete technologische Umsetzungen für die Gerätekommunikati-
      
      
        on zwischen definierten Geräten festgelegt. 
      
      
        Obwohl diese Standards bereits ein breites Spektrum an Funktionalität bieten, ist bis heute 
      
      
        kein zufrieden stellender Einsatz erfolgt. Entweder haben sich die Standards bei den Herstel-
      
      
        lern nicht durchsetzen können oder sind zu domänenspezifisch. Darüber hinaus ist es in eini-
      
      
        gen Fällen schlichtweg zu komplex und kompliziert, den Standard umzusetzen, so dass de 
      
      
        facto keine Interoperabilität hergestellt werden kann. Die Organisation 
      
      
        
          Integrating the 
        
      
      
        
          Healthcare Enterprise (IHE)
        
      
      
         hat es sich zum Ziel gesetzt, den Nachrichtenaustausch zwischen 
      
      
        medizinischen Systemen zu verbessern und entwickelt Profile, die präzise festlegen, wie 
      
      
        Standards (insbesondere in Kombination) zu verwenden sind. Für innovative und zukunftsfä-
      
      
        hige Medizinprodukte fehlt jedoch immer noch der technologisch und politisch vertretbare 
      
      
        Ansatz zur interoperablen und dynamischen Vernetzung, der zudem in wirtschaftlicher Hin-
      
      
        sicht für Hersteller und Betreiber gleichermaßen sinnvoll ist. 
      
      
        Das SOA-Paradigma 
      
      
        Ein im Unternehmensumfeld manifestierter Ansatz zur Lösung von Interoperabilitätsproble-
      
      
        men in komplexen IT-Landschaften sind Service-orientierte Architekturen (SOA). Bei SOA 
      
      
        handelt es sich um ein Entwurfsmuster für die Gestaltung verteilter Computersysteme. Funk-
      
      
        tionalität wird in Form von Diensten bereitgestellt und über ein Verzeichnis publiziert. Man 
      
      
        unterscheidet also zwischen Dienstanbieter, Dienstnutzer und Dienstverzeichnis (wobei letzte-
      
      
        res genau genommen ebenfalls ein Dienstanbieter ist). Die drei Begriffe sind im SOA-
      
      
        Rollenmodell in Abbildung 2 skizziert. Der Dienstanbieter stellt zunächst seine Funktionalität 
      
      
        in Form von Diensten zur Verfügung, indem er seine Dienstbeschreibung in einem Dienstver-
      
      
        zeichnis publiziert. Interessierte Dienstnutzer können im Dienstverzeichnis suchen und sich 
      
      
        die Referenz des entsprechenden Dienstes geben lassen. Daraufhin kann die Dienstbeschrei-
      
      
        bung vom Dienstanbieter über die Referenz eingelesen und der gewünschte Dienst verwendet 
      
      
        werden.