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Abbildung 2: Das SOA-Rollenmodell.
Dieser Vorgang ist vergleichbar mit einem Szenario aus der realen Welt. Existiert beispiels-
weise noch kein Klempner Ihres Vertrauens, konsultieren Sie bei einem Rohrbruch die Gel-
ben Seiten, um einen Sanitärdienst zu finden, der den Schaden behebt. Über die Gelben Seiten
gelangt man an die Telefonnummer, kann daraufhin den Klempner anrufen und die Reparatur
beauftragen. Auf das SOA-Paradigma bezogen entsprächen Sie dem Dienstnutzer, der
Klempner dem Dienstanbieter, die Gelben Seiten dem Dienstverzeichnis und die Telefon-
nummer der Referenz auf den Dienstanbieter.
Die SOA-Herangehensweise eröffnet durch das Rollenmodell interessante Möglichkeiten, die
unter anderem als lose Kopplung, dynamische Bindung und Komposition bezeichnet werden.
Lose Kopplung steht für einen hohen Unabhängigkeitsgrad zwischen Dienstnutzern und
Dienstanbietern. Unter der Voraussetzung, dass mehrere Anbieter dieselbe Leistung erbrin-
gen, kann ein Nutzer den Anbieter flexibel wählen. Von dynamischer Bindung spricht man in
diesem Zusammenhang, wenn Dienste im laufenden Betrieb ausgetauscht werden können.
Insgesamt lassen sich mit diesen beiden Aspekten beispielsweise Ausfallszenarien kompen-
sieren, dass heißt Dienstanbieter, die nicht mehr reagieren, können durch einen identischen,
gegebenenfalls redundant ausgelegten Dienst ausgetauscht werden. Ein weiterer essentieller
Bestandteil einer SOA ist die Fähigkeit zur Komposition von Diensten (auch als Orchestrie-
rung bekannt). Der Kompositionsaspekt erlaubt die Ausführung und Bündelung mehrerer Ba-
sisdienste zu einem höherwertigeren Dienst (vgl. Abbildung 3). Ein sehr beliebtes Beispiel ist
die Buchung einer Reise im Internet, die sich wiederum aus Einzelbuchungen wie die des
Fluges, Hotels, Nahverkehrs und der Sehenswürdigkeiten zusammensetzt.