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Abbildung 3: Dienstekomposition anhand einer Reisebuchung.
Entgegen mancher Behauptungen ist das SOA-Entwurfsmuster keine neue Erfindung und
genauso wenig eine Technologie. Es ist ein konzeptuelles Konstrukt, das bereits in den frühen
neunziger Jahren durch das Standardisierungskonsortium
Object Management Group (OMG)
im Rahmen der
Common Request Broker Architecture (CORBA)
umgesetzt wurde. SOA ist
jedoch für das Verständnis zugrunde liegender Technologien ein wichtiger Bestandteil bei der
Konstruktion verteilter Systeme. Für den Kontext der Medizingerätevernetzung bedarf es also
einer Konkretisierung, die neben dem Entwurfsmuster exakt definiert, wie die Geräteland-
schaften integriert werden können.
Die technische Umsetzung
Im vorhergehenden Kapitel wurde bereits von CORBA gesprochen. CORBA ist eine Spezifi-
kation, die es erlaubt, ein verteiltes System umzusetzen, ohne dabei auf bestimmte Betriebs-
systeme wie Microsoft Windows oder Apple Mac OS angewiesen zu sein. CORBA hat sich
jedoch nie richtig durchsetzen können, so dass es Anfang des 21. Jahrhunderts zur Herausbil-
dung einer neuen Technologie kam, bezeichnet als Web-Services. Angetrieben durch Micro-
soft und anderen großen Unternehmen wie IBM und SAP wurde die Web-Service-
Technologie in Zusammenarbeit mit dem weltweit agierenden
World-Wide-Web-Konsortium
(W3C)
definiert. Das W3C ist als Standardisierungsgremium Web-spezifischer Techniken
bekannt. Zahlreiche offene Standards haben es seitdem in das Spezifikationsregister der Web-
Service-Technologie gebracht. Dabei beruht die technische Basis auf drei relativ einfachen
Konzepten:
SOAP
,
WSDL
und
UDDI
.
SOAP (ursprünglich für
Simple Object Access Protocol
, heute ein Eigenname) repräsentiert
im Rahmen der Web-Service-Technologie das Protokoll für den Datenaustausch zwischen
Computersystemen. Den Vorgang kann man sich ähnlich vorstellen wie den Versand von E-
Mails, die jedoch kein Mensch, sondern ein Stück Software verfasst. Der sendende Computer
(im SOA-Rollenmodell der Dienstnutzer) bereitet ein Dokument vor und schickt es über das
Intranet oder Internet an den Empfänger (entsprechend der Dienstanbieter). Der Empfänger
verarbeitet die Anfrage und schickt eine Antwort an den Sender zurück (vgl. Abbildung 4).