09.03.2012
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Mehrwertdienste
Mehrwertdienste sind Dienste, welche sich die Basisdienste zunutze machen um Funktionali-
täten zur Verfügung zu stellen, die weit über die Möglichkeiten der einzelnen Dienste oder
einfacher Orchestrierung hinausgehen. Mehrwertdienste bauen auf eine möglichst große Basis
vorhandener Dienste auf, sind von deren Vielfalt und Verfügbarkeit abhängig.
Als Beispiel aus einem anderen Bereich der medizinischen IT seien hier die Mehrwertdienste
genannt, welche auf der Elektronischen Gesundheitskarte (eGK) und der für sie geschaffenen
Infrastruktur basieren. Durch die Basisdienste diese Systems werden unter anderem möglich:
Arzneimittelverträglichkeitsprüfung (vorher nicht möglich)
Patientenakte (vorher in Papierform)
Bonusprogramme (vorher mit Bonusheften)
Versicherungszusatzleistungen (vorher mit Zusatzkarte)
Zugriffs-/Schlüssel-Funktionen
Signaturanwendungen
Die Schaffung und Nutzung von Mehrwertdiensten ist ein wesentlicher Aspekt Service-
Orientierter Architekturen. Sie ermöglicht im Gegensatz zu für einen bestimmten Zweck
maßgeschneiderten und optimierten Implementierungen eine hohe Flexibilität, gewährleistet
eine immanente Interoperabilität und vor allem eine evolutionäre Vervollkommnung gemein-
sam verwendeter Dienste.
Mehrwertdienste auf verschiedenen Ebenen
Im medizinischen Umfeld können Mehrwertdienste entsprechend ihrer Anwendung in techni-
sche, administrative, operationelle und wirtschaftliche Mehrwertdienste unterteil werden. Die-
se bauen nicht unbedingt hierarchisch aufeinander auf, sind aber häufig in der genannten Rei-
henfolge voneinander abhängig. Diese Unterteilung ist rein informell, es gibt keine Unter-
schiede in der Umsetzung der Schnittstellen.
Aus der Schichtung der Ebenen, welche wiederum selbst auf den Basisdiensten aufsetzt kann
aber eine Strategie für eine mögliche Umsetzung abgeleitet werden. Eine Top-Down-Variante
erscheint wenig geeignet, da von einer Sammlung sehr „hochwertiger“ Mehrwertdienste mit
vielen Arbeitsablauf-Anforderungen eine große Anzahl darunterliegender Mehrwertdienste
gefordert wird und diese wiederum Basisdienste fordern. Dabei besteht die Gefahr, dass die
basisdienste nicht fachlich getrieben von den Fähigkeiten der Geräte erstellt werden, sondern
maßgeschneidert für die Anforderungen der Nutzdienste. Dies grenzt die Wiederverwendbar-
keit und Flexibilität stark ein.
Besser geeignet scheint ein Bottom-Up-Verfahren zu sein. Die Basisdienste werden entspre-
chend der Funktionen der Geräte so erstellt, dass eine möglichst große Interoperabilität er-
reicht werden kann. Nach dem gleichen Prinzip bauen die unterschiedlichen Schichten der
Mehrwertdienste darauf auf.