Seite 3 von 7 
      
      
        Definitionen 
      
      
        Mit 
      
      
        Patientenkontext
      
      
         wird im Folgenden das Wissen bezeichnet, das notwendig ist, ein Ge-
      
      
        rät einem bestimmten Patienten zuzuordnen. 
      
      
        Je nach nationalen gesetzlichen Regelungen oder üblichen Vorgehensweisen im Klinikalltag 
      
      
        werden zur Identifizierung eines Patienten im KIS die Patienten-ID oder die Fall-ID verwen-
      
      
        det. Es ist immer ein Rückschluss auf eine einzelne Person, den Patienten, möglich. In deut-
      
      
        schen Krankenhäusern wird üblicherweise die Fall-ID verwendet, der Patientenkontext könnte 
      
      
        deshalb auch
      
      
         Fall-Kontext
      
      
         genannt werden. 
      
      
        Weitere Zuordnungen eines Gerätes zu seinem Umfeld sind möglich und werden im Folgen-
      
      
        den verwendet, um den Patientenkontext herzustellen oder zu verifizieren. 
      
      
        Der
      
      
         Raumkontext
      
      
         beschreibt die aktuelle räumliche Position eines Gerätes. Dies bezieht sich  
      
      
        nicht nur auf einen Raum innerhalb eines Gebäudes, sondern auch auf die geometrische Posi-
      
      
        tion innerhalb eines Raumes.  
      
      
        Die Position eines Gerätes innerhalb des Kommunikationsnetzwerks wird als
      
      
         Netzwerkkon-
      
      
        text
      
      
         bezeichnet. Dieser umfasst sowohl die Position in der logischen Netzwerkstruktur 
      
      
        (Subnetze, Proxyserver, Firewalls) als auch den Bezug zu Positionen genutzter Netzwerk-
      
      
        komponenten im realen Raum (Netzwerkdosen, Drahtlos-Basisstationen). 
      
      
        Als
      
      
         Gruppenkontext
      
      
         wird die Zugehörigkeit eines Gerätes zu einer Menge von Geräten be-
      
      
        zeichnet, welche sich über einen bestimmten Zeitraum gemeinsame Eigenschaften aufweisen 
      
      
        und immer den gleichen aber variablen Patientenkontext aufweisen. Das heißt, innerhalb einer 
      
      
        Gerätegruppe führt der Wechsel des Patientenkontextes an einem Gerät zum Wechsel des 
      
      
        Patientenkontextes an allen beteiligten Geräten. Geräte mit gleichem Gruppenkontext sind 
      
      
        beispielsweise alle Geräte, die am Patienten oder am Bett des Patienten fixiert sind und mit 
      
      
        ihm bewegt werden, oder alle Geräte die fest im Operationssaal montiert sind und stets dem 
      
      
        aktuell im Saal befindlichen Patienten zugeordnet werden. 
      
      
        Umsetzungsmöglichkeiten   
      
      
        Für die Nutzung der Information über den zugeordneten Patienten für weitere Schritte in der 
      
      
        Gerätevernetzung sind im Vorwege und während des Verlaufs der Geräteinteraktion Aktionen 
      
      
        zur Herstellung und Kontrolle des Kontextes notwendig. Im Folgenden wird beschreiben, 
      
      
        welche Möglichkeiten der Umsetzung vorstellbar sind.   
      
      
        Herstellung des Patientenkontextes 
      
      
        Die Herstellung des Patientenkontextes muss für jedes Gerät, welches mit anderen Geräten 
      
      
        sicher interagieren soll, durchgeführt werden. Dazu muss das Gerät vernetzt sein und Zugang 
      
      
        zu einer Auswahl von Patientendaten haben, welche aktuell in Frage kommen. Diese Auswahl 
      
      
        kann beispielsweise anhand der Planungsdaten aus dem KIS oder OPMS und der aktuellen 
      
      
        Zeit erfolgen. Die endgültige Zuordnung muss von autorisiertem klinischem Personal durch-
      
      
        geführt oder zumindest bestätigt werden. 
      
      
        Eine große Herausforderung, insbesondere bei größerer Geräteanzahl, stellt aufgrund dieser 
      
      
        notwendigen Bestätigung der Entwurf eines Systems zur Herstellung des Patientenkontextes 
      
      
        dar, welcher den Aufwand für das klinische Personal nicht erhöht, sondern mindestens gleich 
      
      
        hält oder im Idealfall sogar senkt.