Page 3 - doop_patientenkontext

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Definitionen
Mit
Patientenkontext
wird im Folgenden das Wissen bezeichnet, das notwendig ist, ein Ge-
rät einem bestimmten Patienten zuzuordnen.
Je nach nationalen gesetzlichen Regelungen oder üblichen Vorgehensweisen im Klinikalltag
werden zur Identifizierung eines Patienten im KIS die Patienten-ID oder die Fall-ID verwen-
det. Es ist immer ein Rückschluss auf eine einzelne Person, den Patienten, möglich. In deut-
schen Krankenhäusern wird üblicherweise die Fall-ID verwendet, der Patientenkontext könnte
deshalb auch
Fall-Kontext
genannt werden.
Weitere Zuordnungen eines Gerätes zu seinem Umfeld sind möglich und werden im Folgen-
den verwendet, um den Patientenkontext herzustellen oder zu verifizieren.
Der
Raumkontext
beschreibt die aktuelle räumliche Position eines Gerätes. Dies bezieht sich
nicht nur auf einen Raum innerhalb eines Gebäudes, sondern auch auf die geometrische Posi-
tion innerhalb eines Raumes.
Die Position eines Gerätes innerhalb des Kommunikationsnetzwerks wird als
Netzwerkkon-
text
bezeichnet. Dieser umfasst sowohl die Position in der logischen Netzwerkstruktur
(Subnetze, Proxyserver, Firewalls) als auch den Bezug zu Positionen genutzter Netzwerk-
komponenten im realen Raum (Netzwerkdosen, Drahtlos-Basisstationen).
Als
Gruppenkontext
wird die Zugehörigkeit eines Gerätes zu einer Menge von Geräten be-
zeichnet, welche sich über einen bestimmten Zeitraum gemeinsame Eigenschaften aufweisen
und immer den gleichen aber variablen Patientenkontext aufweisen. Das heißt, innerhalb einer
Gerätegruppe führt der Wechsel des Patientenkontextes an einem Gerät zum Wechsel des
Patientenkontextes an allen beteiligten Geräten. Geräte mit gleichem Gruppenkontext sind
beispielsweise alle Geräte, die am Patienten oder am Bett des Patienten fixiert sind und mit
ihm bewegt werden, oder alle Geräte die fest im Operationssaal montiert sind und stets dem
aktuell im Saal befindlichen Patienten zugeordnet werden.
Umsetzungsmöglichkeiten
Für die Nutzung der Information über den zugeordneten Patienten für weitere Schritte in der
Gerätevernetzung sind im Vorwege und während des Verlaufs der Geräteinteraktion Aktionen
zur Herstellung und Kontrolle des Kontextes notwendig. Im Folgenden wird beschreiben,
welche Möglichkeiten der Umsetzung vorstellbar sind.
Herstellung des Patientenkontextes
Die Herstellung des Patientenkontextes muss für jedes Gerät, welches mit anderen Geräten
sicher interagieren soll, durchgeführt werden. Dazu muss das Gerät vernetzt sein und Zugang
zu einer Auswahl von Patientendaten haben, welche aktuell in Frage kommen. Diese Auswahl
kann beispielsweise anhand der Planungsdaten aus dem KIS oder OPMS und der aktuellen
Zeit erfolgen. Die endgültige Zuordnung muss von autorisiertem klinischem Personal durch-
geführt oder zumindest bestätigt werden.
Eine große Herausforderung, insbesondere bei größerer Geräteanzahl, stellt aufgrund dieser
notwendigen Bestätigung der Entwurf eines Systems zur Herstellung des Patientenkontextes
dar, welcher den Aufwand für das klinische Personal nicht erhöht, sondern mindestens gleich
hält oder im Idealfall sogar senkt.