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Im Kapitel „Beschleunigte Herstellung des Patientenkontextes“ werden einige Möglichkeiten
aufgezeigt, wie Wissen über das Umfeld des Gerätes und bestehende Geräteverbünde genutzt
werden können, um manuelle Eingaben an jedem einzelnen Gerät zu vermeiden.
Beschleunigte Herstellung des Patientenkontextes
Die Herstellung des Patientenkontextes kann auf zwei Arten beschleunigt werden:
1.
Reduzierung der manuellen Eingaben pro Gerät
2.
Reduzierung der Anzahl der Geräte, an welchen manuelle Eingaben erfolgen müssen
Beide Arten können auch kombiniert werden, so dass an möglichst wenigen Geräten so wenig
wie möglich eingeben werden muss.
Verwendung des Raumkontextes
Ist der Standort des Gerätes, im Idealfall die Position innerhalb des Raumes, bekannt, dann
kann diese Information genutzt werden, um die Auswahl infrage kommender Patienten stark
einzuschränken. Dazu werden die Planungsdaten aus dem KIS oder OPMS genutzt, speziell
die Informationen über geplante Eingriffe oder Behandlungen am Ort des Gerätes bezie-
hungsweise der Belegungsplan des Krankenhauses mit den Positionen der Patienten. In den
meisten Fällen kann eine Zuordnung zu einem weit entfernten Patienten oder einem Patienten,
der einem weit entfernten Gerät zugeordnet ist, ausgeschlossen werden. Ausnahmen stellen
Geräte dar, welche auf Entfernung und zum Teil auch für mehrere Patienten gleichzeitig
Dienstleistungen erbringen (beispielsweise das Gerät zur Blutgasanalyse für mehrere OP-
Säle).
Verwendung des Netzwerkkontextes
Die Position des Gerätes im Kommunikationsnetzwerk kann zur beschleunigten Herstellung
des Patientenkontextes herangezogen werden, wenn das Netzwerk geeignet strukturiert ist. So
erscheint es beispielsweise sinnvoll innerhalb eines OP-Saals ein eigenes kabelgebundenes
Teilnetz zu betreiben, so dass alle daran angeschlossenen Geräte dem aktuell im Saal befind-
lichen Patienten zugeordnet werden können.
Im kleineren Maßstab ist es denkbar, alle am (beweglichen) Bett des Patienten angeschlosse-
nen Geräte über einen gemeinsamen speziellen Router mit dem Kliniknetz zu verbinden.
Mit Einschränkungen ist dieses Prinzip auch auf drahtlose Kommunikationsnetze übertragbar,
eine Überschneidung der Einflussbereiche ist dabei zu beachten und entsprechend zu behan-
deln.
Verwendung des Gruppenkontextes
Geräte, die gemeinsam ihren Patientenkontext wechseln, können zu
Gruppen
zusammenge-
fasst werden und weisen dann den gleichen Gruppenkontext auf. Damit sind insbesondere
Geräte gemeint, welche über einen bestimmten Zeitraum gemeinsame Eigenschaften aufwei-
sen und davon bedingt identische Patientenkontexte aufweisen, solange die gemeinsame Ei-
genschaft gilt.
Die
Etablierung einer neuen Gruppe
und die Zuordnung eines Gerätes zu einer Gruppe
muss vom medizinischen Personal einmalig manuell bestätigt werden.
Der Gruppenkontext kann zur beschleunigten Herstellung des Patientenkontextes genutzt
werden, da innerhalb einer Gruppe der Wechsel des Patientenkontextes an einem Gerät auto-